Im Mai und Juni wird der Künstler Konstantinos Doumpenidis im Rahmen des Austauschprogramms der Partnerstädte Stipendiat der HALLE 14 sein. Doumpenidis studierte an der Fotografieschule Stereosis in Thessaloniki und Digital Arts an der Kunsthochschule in Athen. Seine künstlerische Praxis ist multidisziplinär und bewegt sich zwischen Fotografie, Videokunst und Publikationen. Häufig bilden historische oder aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen die thematische Grundlage für seine Arbeit. Wie etwa die Arbeit „The Fascist Virus“ (2020), in der er sich unter anderem mit aktuellen völkischen Bewegungen in Deutschland auseinandersetzt.
Während seines Aufenthalts in Leipzig möchte er sich mit der deutschen Kolonialgeschichte im heutigen Namibia beschäftigen und sich intensiv mit dem Völkermord an den Herero und Nama und der nur langsam voranschreitenden Aufarbeitung, Anerkennung und Entschädigung auseinandersetzen. Als Ausgangspunkt dient eine Recherche zur Leipziger Sektion der Deutschen Kolonialgesellschaft und zu Friedrich Ratzel. Ratzel spielte als Geograph und Ethnograph eine wichtige Rolle bei der Gründung deutscher Kolonien in Afrika und ist nach wie vor prominent im Stadtbild vertreten, zum Beispiel als Namensgeber des Stadtverwaltungsstandortes „Ratzelbogen“ im Leipziger Stadtteil Grünau.
Weitere Informationen unter konstantinosdoumpenidis.com