Ausstellungen

In großzügigen Räumen der Leipziger Baumwollspinnerei präsentieren wir zeitgenössische Kunst aus der ganzen Welt. Unsere wechselnden Gruppenausstellungen nehmen kritisch auf Zeitfragen Bezug, fordern Rezeptionsgewohnheiten heraus und rücken im Westen weniger beachtete Kunstregionen in den Fokus.

How to look at things again

Datum: 13.09.2025 - 13.12.2025

Hans Aichinger, Sven Braun, Wolfram Ebersbach, Henriette Grahnert, Anna Haifisch, Franz Jyrch, Yvette Kießling, Julia Schmidt, Anija Seedler, Stefan Stößel

Diese Ausstellung ist eine Einladung zum wiederholten Hinsehen. Sie setzt die Präsentation einiger Gemälde, Zeichnungen und Objekte fort, die bereits in der Ausstellung „How to look at…“ (3. Mai bis 10. August 2025) zu sehen waren, ergänzt um ein paar neue Arbeiten. Mit Bezug auf ein Zitat aus dem berühmten Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ (1935) des Philosophen Walter Benjamin (1892-1940) fragte jene Ausstellung nach der Rolle von Malerei in einer Welt, in der unser Sehen von reproduktiven Bildtechniken wie Fotografie und Film geprägt ist. Einige Arbeiten thematisierten Aspekte, die der Entstehung eines Bildes vorausgehen. Die Wahl des Ausschnitts, des Motivs und der Bildträger selbst waren Thema der Kunstwerke. Viele Werke arbeiteten sich an der Rolle der Fotografie und der Reproduktion ab und spielten mal mehr, mal weniger offensichtlich auf kunsthistorische oder popkulturelle Vorbilder an.  

„How to look at things again“ macht einen Denkanstoß deutlicher, der bereits im Titel der Ursprungsausstellung angelegt war: 1946 veröffentlichte der New Yorker Maler Ad Reinhardt (1913-1967) in den Sonntagsausgaben einer New Yorker Zeitschrift eine Serie von über 20 Art-Comics, deren Titel alle mit „How to look at…“ begannen. In ironisch, bissigen Collagen thematisiert Reinhardt Aspekte das Avantgardekunstgeschehen seiner Zeit und grenzt sich vor allem von einem Kunstverständnis ab, das von der Malerei schöne, wiedererkennbare Abbilder erwartet. In seinen Comics wie „How to look at looking“ und „How to look at things again“ demonstriert er, dass es sich beim Sehen nicht um einen passiven Abbildvorgang, sondern um ein von Wissen und Ideen strukturiertes Erkennen handelt. Sehen selbst ist ein kreativer Prozess. 

Diese Ausstellung zeigt eine Auswahl von Werken von Künstlerinnen und Künstlern, die mit Leipzig verbunden sind. Manche sind aktuell, andere stammen aus den vergangenen Jahrzehnten. Sie reichen von realistischen über abstraktere bis hin zu expressiven Darstellungsformen. In der veränderten Kombination laden sie ein, Neues zu entdecken und sich in der Wiederbegegnung tiefer auf die individuellen Bildwelten einzulassen.  

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